TANZ.media e.V.

Tanz sichtbar machen

ÜBER UNSDIE THEMEN
https://www.tanzweb.org/portraits-interviews/authentizitaet-im-fokus-der-deutsche-tanzpreis-2023

Wir müssen sprechen…

Das Bild von Tanz

Eine Veranstaltung von TANZ.media bei DANCE in München am 18.Mai von 11 bis 14 Uhr im HochX

Welches Image hat der Tanz? Und wie entsteht es? Durch eigene Erfahrungen? Durch Plakatwerbung, Videos, Fotografien? In lockerer Gesprächsatmosphäre lädt der Verein TANZ.media e.V. gemeinsam mit dem Festival DANCE zu einem Apéro mit Gästen, die davon leben, professionell unser Bild vom Tanz mitzugestalten: Tanzfotograf*innen wie Rosa Frank und Dieter Hartwig, Tanzfilmer*innen wie Klaus Dilger, Vertreter*innen des Ballettmarketings wie Martina Zimmermann vom Bayerischen Staatsballett, Tanzjournalist*nnen wie Melanie Suchy, Elisabeth Nehring, Rico Stehfest oder Arnd Wesemann, Tanzkünstler*innen wie Moritz Ostruschnjak und Wissenschaftler*innen wie Dr. Isa Wortelkamp und Dorte Lena Eilers; und Dr. Paul Klimpel, ein auf Medienrecht spezialisierter Jurist. Denn auch diese Frage gehört dazu: Wem gehört das Recht am Bild vom Tanz? Der- oder demjenigen, die ihn fotografiert? Denjenigen, die abgebildet werden? Welcher Kampf tobt hinter den Kulissen, um uns genau das Bild vom Tanz zu zeigen, das uns ins Theater lockt?

Xuan Shi (l) & Niannian Zhou (r)Gerhard Bohner ©Dieter Hartwig

Das Manifest

Zur Zukunft des Tanz- und Kulturjournalismus


Professioneller Tanz- und Kulturjournalismus in Wort, Ton, Bild und Film behandelt seine Themen unter den Aspekten Aktualität, Faktizität und Relevanz. Die Ergebnisse stellt er durch seine Publikationen auf Medien für die öffentliche Kommunikation zur Verfügung.
Für diese Professionalität müssen Journalistinnen und Journalisten per definitionem mehr als die Hälfte ihrer Einkünfte aus journalistischer Arbeit erzielen oder mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit hierfür tätig sein können.

Diese Forderung lässt sich immer weniger einlösen, obwohl sich die Kunstform Tanz in Europa seit den 1980er-Jahren bemerkenswert rasant entwickelt und in unzählige Stilrichtungen verästelt hat, die nur ein spezialisierter Journalismus überblicken kann.

Journalismus ist zuerst dem Respekt vor Fakten und dem Recht der Öffentlichkeit auf Wahrheit verpflichtet. Journalismus trägt damit zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Er wird deshalb oft als vierte Gewalt im Staat bezeichnet. Diese Aufgaben wahrzunehmen, bedarf es der Unabhängigkeit.

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Stattdessen sind immer mehr Tanzjournalisten und -journalistinnen darauf angewiesen, berufsferne Tätigkeiten auszuüben, um überleben zu können, oder Aufträge von denen anzunehmen, die sie eigentlich kritisch begleiten müssten.


Dabei müssen Journalist:innen unparteiische Beobachter:innen sein und unabhängig Kritik üben können an Werken, aber auch an kulturpolitischen Strukturen und Missständen. Sie können durch ihre Expertise aktuelles Geschehen einordnen und analysieren und fördern durch ihre Arbeit Toleranz und kulturelle Vielfalt.


Professionelle Tanzjournalistinnen und -journalisten zeichnen sich aus durch fundiertes Kontext- und historisches Hintergrundwissen. Dies entsteht durch Recherchen und vergleichendes, überregionales und internationales Sehen. Hierfür müssten sie auch reisen können, doch kaum ein Medium ist heute noch bereit, dies zu bezahlen.


Dort wo ihre Zeugnisse Einzug finden in digitale Plattformen, entstehen zeitgenössische, digitale Archive des Tanzes und der Performance. Die Journalist:innen tragen so als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dazu bei, dass Journalismus, Wissenschaft und Archive ein wichtiges Kompetenznetzwerk bilden können.


Professioneller Kulturjournalismus generiert Relevanz weniger aus Skandalen und Polarisierungen, sondern er fördert vielmehr Kritikfähigkeit und eine differenzierte Meinungsvielfalt. Meinungsvielfalt entsteht nur aus Unabhängigkeit und Strukturen, die eine leistungsgerechte und auskömmliche Arbeit gewährleisten.


Neue Publikationsformate, die auf ein verändertes Medienverhalten reagieren, sind notwendig. Dabei steht der für eine Demokratie wichtige Aspekt einer mutigen und fairen Kritik im Mittelpunkt – als Impuls für eine gesellschaftliche Diskussion und aus einer Position der Unabhängigkeit heraus. Diese muss man sich leisten können.


Deshalb bedarf der Tanzjournalismus öffentlicher, politischer und monetärer Wertschätzung. Die dazu nötigen Strukturen sind auf Dauer weder durch das alte Verlagswesen noch den herkömmlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunk – trotz seines Kulturauftrags – gedeckt.


Deshalb rufen wir auf zu neuen, zukunftsfähigen Förderstrukturen für einen unabhängigen Kulturjournalismus.

THEMEN

Ganz, ganz viele schlechte Träume

Ganz, ganz viele schlechte Träume Das Tanztheater Wuppertal schlägt mit „Schlafende Frau“ ein...
Kunst, Geschlecht und Leben hinterfragen Ein ebenso diverses, wie begabtes und mutiges Ensemble zeigt, was es heißt, Performer zu sein – und zwar aus männlicher Sicht. Einer kämpft, einer wackelt mit der Hüfte, einer versucht es mit klassischer Leichtigkeit, einer mit bizarren Körperbildern, einer mit akrobatischen Sprüngen und einer schnattert und schnattert (wie man es gendertypisch nur Mädchen zusprechen möchte). Andere heben und tragen sich gegenseitig, wie es im Ballett meist nur zwischen Männern und Frauen üblich ist. Klischees wirken hier nie klischeehaft, sondern eher wie Versuchsfelder dieses Lebens. Wie Fische ohne Wasser zeigen sich diese Schwimmbadbesucher auch immer wieder nackt und verletzlich. So tanzt plötzlich einer wie ein wildgewordener alter Zwerg im bunt zuckenden Flashlight. Die Zunge, ein aufgesteckter Gummipenis, ist lang herausgestreckt, wie in der archaischen Drohgebärde der männlichen, neuseeländischen Ureinwohner. Dann wechselt das Bild in ein Duo aus schwarzer und weißer Haut, das sich beinahe zeitlupenartig mit- und umeinander bewegt, dabei immer neue poetische und erotische Bilder wie Skulpturen erschafft. So lösen sich die Grenzen von Schwarz und Weiß, von Geschlechtern und allen anderen Zuschreibungen auf sehr berührende Weise auf. Immer wieder fragt „(Little) Mr. Sunshine“ nach der Sinnhaftigkeit von Kunst überhaupt, die sich in der Pandemiezeit viele von innen und außen gestellt haben. Doch erhebt sich diese Thematik hier in die darüber hinausragenden Sinnfragen des Lebens. In der Suche nach Antworten, lassen die sechs Männer (Aaron Samuel Davis, Gabrio Gabrielli, Máté Mészáros, Marcus Alexander Roydes, Karl Rummel und Andor Rusu) regelrecht „die Hosen herunter“ und auch dieses Bild wird zum Ende des Abends mit Humor in einer Gruppenchoreografie aufgenommen. Euphorischer Applaus vom Premierenpublikum für einen inhaltlich wie künstlerisch reichen und bewegenden Abend in einem ausverkauften Haus.

WAS MÄNNER KÖNNEN…

Was Männer können …
Samir Akika/Unusual Symptom: (Little) Mr. Sunshine
Tanz  Premiere: 15.10.2021 (UA)   Theater: Theater Bremen
Regie: Samir Akika   Foto: Jörg Landsberg 

DIE BETÖRENDEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN TANZ UND MUSIKVIDEO

DIE BETÖRENDEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN TANZ UND MUSIKVIDEO

„Wawa Wawawa Wawa Wawawa“ Die Popindustrie lässt sehr gerne tanzen, denn tanzende Menschen...
La Mécanique de l'histoire 1 (C) Géraldine Aresteanu

Tanz die Architektur – Pendeln im Panthéon 

Tanz erschließt ständig neue Räume und strebt nach immer mehr Wirkung auch außerhalb der Theater....
Une Minute de Danse par Jour_Nadia Vadori-Gauthier

Une Minute de Danse par Jour_Nadia Vadori-Gauthier N°17 – Soziale Medien statt Straßenpflaster

Eine Minute Tanz pro Tag Ob mitten in einer Demonstration, mit Bauarbeitern, in einer Bäckerei...
©Katharina-Huber

On being hungry for art and hungry art

Annelie Andre, April 15, 2020 translated by Karoline Strys I was invited to write about life in...
Une Minute de Danse par Jour N° 15©Nadia Vadori Gauthier

Une Minute de Danse par Jour N°15 – Man wechselt die Straßenseite

Eine Minute Tanz pro Tag Ob mitten in einer Demonstration, mit Bauarbeitern, in einer Bäckerei...
une minute de danse 3 screenshot©Nadia Vadori-Gauthier

Une Minute de Danse par Jour N°14 – Gespenstische Leere

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Theater im Wohnzimmer – Eine Reise

Was wäre, wenn Tanz- und Theateraufführungen nur noch ohne Publikum stattfinden könnten? Annelie...
une minute de danse 2 screenshot©Nadia Vadori-Gauthier

Une Minute de Danse par Jour N°13 – In der rue Mouffetard

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Une Minute de Danse par Jour-N°9 – Nadia Vadori-Gauthier

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Une Minute de Danse par Jour N°8 – Nadia Vadori-Gauthier

Eine Minute Tanz pro Tag Ob mitten in einer Demonstration, mit Bauarbeitern, in einer Bäckerei...
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Annelie Andre rapt

Annelie Andre rapt Dr. Ann Lee hat eine Nachricht für dich: Wenn du dich aufregst und down bist,...
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Une minute de danse par jour N°7 – Ein Porträt unserer Zivilisation

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Une minute de danse par jour N°6 – Zweimal Nôtre Dame

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Une minute de danse par jour N°5 – Der Tanz der Hände

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Anne Teresa De Keersmaeker – Sie ist die Königin im angesagtesten Kunstzentrum der Jetztzeit

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Edan Gorlicki: „Wir müssen das Trauma der Isolation heilen“

Interview mit dem Choreografen Edan Gorlicki Interview führt Antje Landmann Edan Gorlicki, mir ist...

Unterstützt durch DIEHL+RITTER/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz

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