MULTIMEDIA SCROLLY- & STORYTELLING

mit Uwe H. Martin

TANZ.MEDIA TUTORIALS II – WS#1 in BREMEN

KONTEXT:

Unsere Kooperationspartner für den Workshop „MULTIMEDIA SCROLLY- & STORYTELLING“ in Bremen waren das Festival TANZ BREMEN, die Compagnien UNUSUAL SYMPTOMS und OF CURIOUS NATURE, sowie der Literaturverein Bremen, der uns die Tagungsräume des Pressehauses im Schnoorl zur Verfügung stellte.

 

Die Dokumentation WS#4 Wien schliesst sich direkt an, da beide aufeinander aufbauen

Workshopleiter Uwe H. Martin

Persönlicher Erfahrungsbericht / Dokumentation Lilo Weber

Die Workshops 1 und 4 befassen sich beide mit Story und Scrollytelling. Workshop 1 war als Einführung gedacht: ins Thema, in die Theorie von Story und Scrollytelling, aber auch in die technischen Anforderungen und Skills.

 

Workshop 4 baute auf Workshop 1 auf. Wer WS 1 nicht besucht hat, bekommt von Uwe H. Martin ein Update über Zoom mit Hausaufgaben. In WS 4 sollten eigene Filme, Interviews, Bilder und Texte mitgebracht und für eine Scroll-Geschichte zusammengesetzt werden.

Interviews und Statements UWE MARTIN

Die Interviews mit Uwe Martin haben wir an verschiedenen Orten und Zeitpunkten geführt. Uwe H. Martin war ebenfalls Dozent der ersten Reihe FUTURES OF DANCE JOURNALISM. Seine Kompetenz und Vermittlungsvermögen zu den Themen STORYTELLING und MULTI-MEDIA SCROLLYTELLING sind von sehr hohem Wert, gerade weil Uwe H. Martin selbst nicht aus dem Tanzjournalismus kommt.

Für mich ist alles neu, insbesondere die technischen Anforderungen. Ich bin noch mit einer elektrischen Schreibmaschine Journalistin geworden und bin zwar wie alle andern an den technischen Entwicklungen gewachsen, aber ich hatte nie für berufliche Zwecke gefilmt und Filme geschnitten.

Workshop 1 in Bremen zu Story und Scrollytelling

 

Filmanalyse

Wir schauen uns in WS 1 viele Filmbeispiele von unterschiedlichen Techniken an. Was wir an diesen vier Tagen lernen, geschieht zumeist entweder durch Analyse von Film- und journalistischem Material oder durch Ausprobieren eigener kleiner Erzählungen. Dazu kommt einiges an technischem Knowhow.

 

Tonaufnahme

Das Wichtigste bei einem Film ist der Ton. Uwe H. Martin legt viel Wert auf Übungen mit Tonaufnahmen. So lernen wir beispielsweise:

  • dass man immer mit Kopfhörer aufnehmen soll
  • dass man immer möglichst nah an die Sprechenden herangehen soll
  • dass man Störgeräusche, die nicht zu eliminieren sind, am besten ins Bild bringt

 

 

Interviews

Wir interviewen uns gegenseitig und nehmen die Gespräche zur Analyse auf. Fragen beschäftigen uns wie:

  • Welche Fragen führen zu interessanten Antworten?
  • Wo hätte ich unterbrechen sollen, um das Gespräch auf interessantere Bahnen zu lenken?

 

 

Filmen
  • Dos and Don’ts of Filming
  • 5 Shot Regel de Spielfilms
  • Aufbau einer Geschichte
  • Die verschiedenen Einstellungen mit Übungen

 

Material

Uwe H. Martin stellt Material und Software vor, die sich bei seiner Arbeit bewährt haben. Wir beschliessen, dass wir für unsere Projekte und für Workshop 4 die Software benutzen werden, die wir auf den Computern vorinstalliert haben, also in den meisten Fällen iMovie, um den Kurs möglichst niederschwellig zu halten.

 

Arbeitsbeispiel

Gemeinsam mit dem Filmemacher Klaus Dilger interviewe ich die südkoreanische Tänzerin Eun-Me Ahn, die mit ihren ausladenden Gesten sich sehr gut für einen Film eignet. Ich würde gerne die Fragen aus dem Interview schneiden und lerne, dass ich dafür anders fragen müsste.

 

 

Interviews

im Rahmen von TANZ BREMEN

  • Welche Fragen führen zu interessanten Antworten?
  • Wo hätte ich unterbrechen sollen, um das Gespräch auf interessantere Bahnen zu lenken?

Die wichtigste Aussage von Uwe M. Martin aus meiner Sicht:

  • Man muss Texte fürs Netz von Anfang an anders denken.

Nach den beiden Workshops würde ich beifügen:

 

  • Man muss Bilder für Storytelling von Anfang an anders denken.
  • Man muss die Geschichten (also die Ansatzpunkte) fürs Netz anders denken.

„What is your personal dragon?“

Das Beispiel ist ein Versuch, mit dem entstandenen Material zu experimentieren, hier auf die Frage im Interview: „What is your personal dragon?“ die Antwort der Künstlerin mit den gefilmten Bildern des Bühnengeschehen zu verbinden. 

Ergebnis: UNSERE INTERVIEWS

Beide sind hier unbearbeitet

  • Welche Fragen führen zu interessanten Antworten?
  • Wo hätte ich unterbrechen sollen, um das Gespräch auf interessantere Bahnen zu lenken?

Wenn es schneller gehen soll: Rezension

Ich habe seit den Workshops eine Rezension zu einer Aufführung vom Tanztheater Wuppertal geschrieben, die vom Klaus Dilger gefilmt wurde. Das finde ich eine sehr schöne Arbeit, die ich mir gut als Rezensionsarbeit vorstellen kann. Allerdings müsste ich mit jemanden zusammenspannen können, der/die filmt. Da in beiden Workshops Filmschaffende teilnahmen, werden sich vielleicht da und dort Kollaborationen ergeben.

Fazit: Neue Geschichten braucht der Tanz

Scrollytelling ist eine faszinierende Art des Geschichten-Erzählens und meines Erachtens durchaus machbar im Bereich der Tanzkunst. Allerdings brauchen multimediale Geschichten viele Ressourcen, einiges an technischem Material, aber vor allem viel Zeit. Ich sehe diese Art von Geschichten-Erzählen weniger im Bereich von Rezension und Tagesjournalismus denn als Magazingeschichte. Ich könnte mir vorstellen, weitere Audio Slideshows zu produzieren, würde das aber gerne mit einem/einer Fotografin zusammen tun. Und es scheint mir wichtig, dass Bild und Text von Anfang an fürs Internet gedacht werden, von den Schreibenden wie auch von den Fotografierenden.

TANZ.MEDIA TUTORIALS II – WS#4 in WIEN

KONTEXT:

Unsere Kooperationspartner für den Workshop „MULTIMEDIA SCROLLY- & STORYTELLING“ in Wien war das Festival imPULS TANZ WIEN

 

Workshop 4 in Wien Postproduktion und Digitales Produzieren

 

Wir bringen unser vorfabriziertes Material zu diesem Workshop mit, um daraus eine Scroll-Geschichte zu produzieren. Wir haben alle ganz unterschiedliche Projekte, von eher persönlichen Filmen zu politischen Themen oder zu Dokumentationen eigener Arbeiten.

 

Ich selbst habe meine Filmclips der Tänzerin in Transition beim Training mitgebracht. Ich habe sie zu den Schwierigkeiten des Übergangs vom Tänzerberuf in einen ganz anderen Beruf befragt und das gefilmt. Dazu hat sie mir Bildmaterial mitgegeben. Es stellt sich heraus, dass mein Kollege Dieter Hartwig, der ebenfalls am Workshop teilnimmt, in Berlin Bilder dieser Tänzerin gemacht hatte. Und ich beschliesse, ausschliesslich sein Material zu benützen.

 

In diesem Workshop arbeiten alle an ihren eigenen Projekten und wir bekommen dafür vom Workshop-Leiter Uwe H. Martin auch genügend Zeit. Wir beginnen den Tag mit Beispielen aus seinem Fundus oder mit Berichten und Diskussionen über unsere Arbeiten. Er sieht sich hier vor allem als Lern Coach und nimmt sich sehr viel Zeit für die einzelnen mit ihren Projekten.

 

Die Arbeit ist aufwändig und ich schaffe nur etwa ein Drittel meiner Scroll-Geschichte. Das liegt sicher auch daran, dass ich technisch alles von A bis Z lernen musste, da ich zuvor noch nie Filme geschnitten hatte. Immerhin schaffe ich so viel, dass ich das Projekt zu Hause gut selber fertigstellen kann.

 

Es ist kein Kunstwerk geworden, aber als Lernstück, denke ich, kann es sich sehen lassen.

 

Wer bereits mit „IMovie“ gearbeitet hat wird sich mit dem APPLE-Programm „FINAL CUT PRO“ relativ schnell zurecht finden, ehe es dann in die wirklich professionellen Tiefen geht. Wer sich in de ADOBE-Oberfläche gut zurecht findet, hat in PREMIERE PRO von ADOBE das professionelle Pendant, das als Abonnement zu haben ist.

Ergebnis: Scroll-Geschichte Abschied

Ich habe eine Scroll-Geschichte über eine Tänzerin in Transition gemacht, aus Film, Text, Interviews und Bildern der Tänzerin von meinem Kollegen und Kursteilnehmer Dieter Hartwig. Die Bilder habe ich zur Audio Slideshow über den Interview-Film gelegt und diese anstelle von schriftlichen Zitaten in den Text eingefügt. (Diese folgt in Kürze)

Was ist dabei herausgekommen?

 

Wir alle haben es nicht geschafft, unsere Stories während des Workshops fertig zu stellen. Manche der Geschichten waren auch sehr persönliche Erfahrungsverarbeitungen und die Ergebnisse nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Andere widerum werden nach Fertifstellung zur Dokumentation hinzugefügt werden.

REQUIEM FOR A FORREST

 

Einer der Teilnehmenden hat in Wien begonnen, eine umfangreiche Portraitgeschichte zu entwickeln zum Thema des Engagements der Tanzkünstler_innen zu Fragen der Umwelt- und der Klimaveränderung. Der nachfolgende Beitrag ist Teil dieser Scrollytelling-Geschichte:

Es bleibt:

 

Wie bereits in der ersten Staffel der Workshopreihe „FUTURES OF DANCE JOURNALISM“: Das erfüllende Erlebnis, zusammen an einem Projekt gearbeitet zu haben, das nur gemeinsam mit allen Beteiligten gelingen konnte. Der Gefühl, dass alle gleichermaßen konzentriert und auf ein gutes Ergebnis fokussiert waren und dass wir als Gruppe, die sich vorher nicht kannte, in kürzester Zeit zu einer eingeschworenen Gemeinschaft auf Zeit geworden sind. Die Erfahrung, dass es riesigen Spass macht in einem Team gemeinsam Aufgaben zu bewältigen.

Uwe H. Martin: „…das hat tierisch viel Spass gemacht. Das waren super Leute und für drei Tage sind da auch tolle Produktionen dabei herausgekommen…“ 

Dokumentation und Interviews – Klaus Dilger

Texte: Lilo Weber

Video „Interview Eun Me Anh“ : Lilo Weber | Camera: Klaus Dilger

Video „Tanztheater Bremen“ : Martina Burandt | Camera: Mdoune

Szenen aus „Requiem for a Forrest“ timefellows – Nathalie Larquet | Story Ahnungen: Klaus Dilger

Text, Fotos und Konzept: Klaus Dilger

Weitere Fotos: Workshopteilnehmerinnen

Redaktion und Editing: DANSEmedia | berlin